Impuls Dezember 2024
Wem vertrauen Sie?
Wem vertrauen Sie, wenn es wichtig wird?
Wenn es um die grundlegenden Fragen des Lebens geht?
Das Weihnachtsevangelium beginnt so:
„In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten eintragen zu lassen.“
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser, so könnte man sagen. Offenbar wollte Kaiser Augustus selbst wissen, wie viele Bewohner seines Reiches es gibt und wie viele Steuern bezahlen müssen.
Josef und Maria machen sich auf den Weg.
Sie vertrauen darauf, dass der Weg nach Bethlehem gelingen wird, trotz der Schwangerschaft Mariens.
Vielleicht haben sie darauf vertraut, in Bethlehem eine Herberge zu finden.
Doch sie haben sich getäuscht.
Das Kind wird in einem Stall geboren, es liegt in einer Krippe.
Ein Stall, ein Futtertrog, kleine Dinge sind es, denen man vertrauen kann.
Die Hirten auf dem Feld vertrauen dem Wort des Engels: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren, er ist der Messias, der Herr.“
Voll Vertrauen machen sie sich auf den Weg und finden das Kind in der Krippe.
Sie sind die ersten, die kommen, sie freuen sich und sie finden zum Glauben. Maria, die Mutter Jesu, vertraut: „Maria aber bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen auf.“
Die Weihnachtsgeschichte ist so vielleicht auch auf eigene Weise eine Geschichte vom Vertrauen:
Vom Misstrauen der Mächtigen, von enttäuschtem Vertrauen, aber auch von gefundenem Vertrauen.
Die „Vertrauensfrage“, die die Weihnachtsgeschichte stellt, richtet sich letztlich an uns alle:
Vertrauen Sie, vertrauen wir darauf, dass das Kind in der Krippe, Jesus Christus, der Heiland ist, der Retter der Welt?
Glauben wir, dass man ihm und seiner Frohen Botschaft vertrauen kann, dass man ihr glauben darf?
Vertrauen und Glauben gehören zusammen, sie meinen fast das gleiche:
Wem ich vertraue, dem glaube ich auch.
Und so ist letztlich jeder selbst vor die Entscheidung gestellt.
Jeder hat die Wahl, dem Kind in der Krippe zu trauen, zu vertrauen, ihm zu glauben, oder nicht.
Der Name des neugeborenen Kindes findet sich nicht auf einem Wahlzettel, und es braucht auch kein Papier:
Eine Krippe, ein wenig Stroh und eine Windel reichen.
Es stellt nur eine Frage, es stellt uns vor die Wahl, es stellt die „Vertrauensfrage“:
Geschieht mit seiner Geburt wirklich etwas Neues?
Wird Gott Mensch oder nicht?
Jeder Einzelne ist vor die Wahl gestellt, die Frage des Vertrauens in seinem Leben zu beantworten.
So wünsche ich Ihnen eine besinnliche und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit,
Ihr Pastor Benedikt Heimann